Mittwoch, 19. November 2014

Meine Arbeit im Projekt CORSC


Wie im letzten Blogeintrag „Nachtrang vom Monat Oktober“ versprochen möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit hier in Togo verschaffen, welches ja der Hauptgrund ist weshalb ich hier bin!


Meine Arbeit hat sich von September bis zum jetzigen Zeitpunkt in drei  verschiedene Abschnitte  eingeteilt. Was hauptsächlich mit der Eingewöhnung im Land und in meinem Projekt zu tun hat.

September:


Nach meiner Ankunft am 1. September hatte ich Zeit mich an das neue Leben in Togo zu gewöhnen. Auch einige Organisatorische Dinge wie: Handytarif besorgen, Bankkarte testen und einen Umzug in eine neue Wohnung galten dazu.
Am 18. September besuchte ich mein Projekt das erste Mal mit Cora, einer Vorfreiwilligen,  und meiner Projektpartnerin Lena. Wir lernten als erstes den Direktor kennen, dann unseren neuen Arbeitsplatz und einige zukünftige Kinder, welche wir betreuen werden. Den Rest vom September besuchten wir das Projekt zu Réunions (Sprechstunden). Wir hatten derzeit aber noch keine Arbeitszeiten.

Oktober:

Ab dem 3. Oktober hatten wir eine Kennlernwoche. Indem wir von 8-14 Uhr die Verschiedenen „Section“ (Teilbereiche) entdecken durften. Diese unterteilen sich beispielsweise in  Grundschule,  Ausbildungsstätte, Heim, Küche, Direktion usw.
Gleichzeitig konnten wir auch unsere Educateur, also unsere Kollegen und Kolleginnen kennen lernen. Ab dem 13. Oktober arbeiteten wir von 8- 17 Uhr im Projekt. Zu meinem Aufgabenbereich galt vor allem Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe und das Aufpassen auf die kleineren Kinder während des Mittagsschlafs. Am Wochenende spielte ich außerdem noch mit den Kindern Fußball, Basketball oder andere Freizeitspiele.

November:

Ende Oktober bekamen wir nun endlich den Arbeitsplan für unsere 24-Stunden Schichten im November! Und somit auch das System für das ganze Jahr.
Wir arbeiten einen Tag 24-Stunden und haben dafür 3 Tage frei. Das läuft immer im Wechsel sodass wir auch oft das Wochenende arbeiten. Lena und ich arbeiten außerdem an unterschiedlichen Tagen und nehmen die Rolle von einem Educateur (Erzieher/Betreuer) ein. Während der 24-Stunden Schicht arbeiten wir mit einem anderen Educateur zusammen, man ist also immer zu zweit im Projekt.
Mittwochs steht immer Réunion an, welche meist 2-3 Stunden dauert. Hier redet man entweder über organisatorische Sachen mit den Kollegen oder über wichtige Themen wie Gesundheit und Hygiene mit den Kindern.
Wenn ich unter der Woche arbeite gehören Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe, das Aufpassen auf die Kinder und noch einige kleine Sachen zu meinen Aufgaben. Am Wochenende heißt es vormittags Fußball spielen oder ich zeige ihnen einige deutsche Spiele. Jeden zweiten Sonntag kommt ein Pastor ins Heim und alle zusammen halten eine kleine Messe. Ganz anders als in Deutschland nimmt man hier alles viel lockerer. Man tanzt, trommelt und singt im afrikanischen Rhythmus. Es ist nicht schlimm, wenn mal das Handy klingelt oder die Messe durch etwas anderes gestört wird. Man möchte meinen das sei oberflächlich, aber nein alle Beteiligten nehmen die Messe sehr ernst! Man kann das gar nicht so beschreiben. Es ist wohl eine Frage der Mentalität. Außerdem beten alle Kinder von sich aus vor dem Essen, vor dem schlafen gehen und früh beim Aufstehen.
Mein Aufgabenbereich umfasst ein recht großes Spektrum und reicht von Freizeitgestaltung über Hausaufgabenhilfe und Erziehung zu Küchendienst. Samstagabend feiert man auch gerne mal im Heim oder kann mit Erlaubnis der Erzieher einen Film vor dem Computer im Büro gucken.
Klar feiern ist hier relativ, aber mit guter Laune, lautem Gesang von aktuellen Radiohits und ein paar abgerissenen Ästen von den Bäumen kann man schon gut feiern!


Arbeitsplan:

Unter der Woche

08:00 Uhr      Arbeitsbeginn, bis 11.30 Uhr Gedanken machen oder Tagesplan aufstellen,
                          manchmal Vortrag für die Kinder ausarbeiten
11:30 Uhr        Ersten Kinder kommen aus der Schule, schnell ein paar Brettspiele spielen oder
  nochmal ins Arbeitsheft gucken und die ersten Hausaufgaben machen
12:30 Uhr        Mittagessen
13:00 Uhr        Aufwaschen und Freizeit
14:00 Uhr       Mittagschlaf
15:00 Uhr        Zurück in die Schule oder Réunion
17:00 Uhr        Kinder kommen aus der Schule und anschließend Hausaufgaben machen,
              Hausaufgaben kontrollieren, mündliche Tests vorbereiten, Lesen üben mit  den
              Kleinen, Nachhilfe oder Rechtschreibung üben
20:30 Uhr       Abendbrot
22:00 Uhr       Nachtruhe für Kinder/ Hausaufgabenhefte kontrollieren
23:00 Uhr       Nachtruhe für die Älteren und für mich
04:00 Uhr       Aufstehen der Älteren und für mich
05:00 Uhr       Aufstehen der Kinder
05:30 Uhr       Duschen, Hof fegen, Bett machen usw.
06:00 Uhr       Frühstück und letzten mündlichen Tests, weitere Hausaufgaben kontrollieren
07:00 Uhr       Schule
07:10  Uhr       Tagesbericht schreiben auf Französisch
08:30 Uhr       Feierabend

Montag, 10. November 2014

Wandertour auf den Mont Kloto und den Mont Agou


Der Wochenendausflug auf die beiden Berge sollte vor allem ein kleiner Abendteuertrip werden. Der Mt. Agou ist mit 986m der höchste Berg von Togo und der Mt. Kloto (723m) ist besonders für seine Schmetterlingsvielfalt und seine Aussicht bis nach Ghana bekannt.Der Plan war es die beiden Berge bestmöglich zu Fuß zu besteigen.


Freitag:

Route planen

Treffpunkt mit Thibaut war in Kpalimé am „Monument“ um ca. 9.30 Uhr. Von da aus wollten wir unsere Wandertour beginnen. Nur leider erwischte uns dann das togolesische Lebensgefühl und der Bus von Thibaut wollte nicht losfahren, da es noch freie Plätze gab.
Grade von Atakpamé nach Kpalimé sind Verkehrsverbindung und Straße echt schlecht!  So war es, dass der Bus von Thibaut mit 9 Stunden Verspätung in Kpalimé eintraf! Der Plan noch am selbe Tag auf den Mt. Kloto zu steigen war futsch …
Und mein Problem war es 9 Stunden alleine in Kpalimé totzuschlagen.

Bis knapp 11 Uhr ruhte ich mich noch im Schatten auf einer Bank aus. Mit etwas Hunger schnappte ich mir dann mein Gepäck und lief etwas durch die Stadt. Vorbei am Grand Marché und am Früchtemarkt gelang ich in einige idyllische Gassen, wo ich zuvor noch nicht war. Bei einer Straßenfrau kaufte ich mir noch ein paar Bananen und setzte mich an einen ruhigen Platz mit super Ausblick.
Bergaufstieg 

Zufällig traf ich um 13.30 Uhr Moritz, ein Weltwärtsfreiwilliger den wir in der Deutschen Botschaft kennengelernt haben. Mit Moritz und Lorenz, sein Mitfreiwilliger, verbrachte ich noch bis 17.30 Uhr. Sie zeigten mir ihr Zuhause und dann quatschten wir noch etwas in einer Bar.
Nachdem Thibaut angekommen war stellten wir einen neuen Schlachtplan für unsere Wanderungen auf, feierten noch mit den anderen Freiwilligen aus Kpalimé und übernachteten im Anschluss bei ihnen.

Samstag:

Nächsten früh hieß es früh aufstehen, Sachen packen, Brot und Wasser kaufen und los auf den Mt. Kloto! Die Motofahrer setzten uns am Fuße des Bergs ab. Nun erwartete uns eine 12 km lange Tour auf den Pic. Hört sich gar nicht so anstrengend an, aber bei einer enorm hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 33°C ist das schwerer als gedacht! Auf einer asphaltierten Straße kamen wir an einem wunderschönen Wasserfall vorbei und konnten unzählige schöne Schmetterlinge beobachten, welche wirklich in allen Farben und Mustern zu sehen waren.
Unterwegs kauften wir uns noch einige Bananen und Orangen. Man muss schließlich von den leckeren Früchten hier profitieren!
Knapp 3 Stunden brauchten wir bis zur 
Herberge, die sich auf der Spitze des Bergs befand. Von da aus genossen wir mit einer Kaktusfrucht noch den Sonnenuntergang.
Neben einer Ameisenstraße und einer Riesenspinne war das Zimmer in der Herberge echt gut! …Ok da gab es noch eine kaputte Steckdose, aber sonst war es super !


Ein ganz normaler Baum in Togo ;)















Letzten Meter bis zum Gipfel des Mt. Kloto













Sonntag:

Aufstehen am nächsten Morgen war um 4.30 
Uhr um den Sonnenaufgang hinter dem Mt. Agou zu sehen. Danach startet die wohl gefährlichste und schönste Etappe auf unserer Wandertour. Bergabwärts wollten wir durch den Regenwald laufen um das Dorf Tomekbé im Tal zu erreichen. Zwei Grenzsoldaten fragten wir, ob dies möglich wäre. Sie betonten, dass es kein Weg gäbe und das Gestrüpp und der Regenwald nur mit einer Machete zu passieren sei.
Wir zeigten unsere Macheten, sie nickten und los ging es ins Abendteuer!



Frühstücken mit Sicht auf den Mt.Agou    
Sicht auf die Atakora-Gebirgskette bei Morgennebel 



Für den Bergabstieg brauchten wir gute 3 Stunden. Auch wenn der Weg nicht weit war kamen wir  nur sehr langsam voran, da wir uns erst durch übermannhohes Gras oder durch tropische Pflanzen durchkämpfen mussten. 
Der Bergabstieg war ein Wechsel aus dichtem Gestrüpp, hohem Gras, Maniokfeldern und sehr dichtem Regenwald. Wir passierten frei wachsende Ananassträucher, Kakao- und Kaffeebäume und davor noch nie gesehene Baumarten, welche von Lianen und anderen Pflanzen bewachsen waren.  Ich glaube die Bilder sagen alles!

Angekommen in Tomekbé fuhren wir mit einem Moto nach Kpalimé, dann nach Agou Gare und letztendlich in das Dorf Kebo Dalavé, welches am Mt. Agou liegt.
In Kpalimé füllten wir unsere Rucksäcke noch mit Wasser und Brot und genossen bei einem togolesischen Café das Ambiente der kleinen Cafeteria. 







Startpunkt der Wanderung auf den Mt. Agou war das Dorf Kebo Dalavé. Von da aus begann die ca.12 km lange Tour ins höchste Dorf Dzigbé, welches wir vor allem über eine asphaltierte Straße und einen kleinen Weg durch Bananenplantagen erreichten. 

Der Aufstieg war deutlich schwerer als beim Mt. Kloto, da wir fast ununterbrochen durch die Sonne liefen und das um die Mittagszeit. Daher sanken unsere Wasserrationen schneller als gedacht und bis zum Dorf blieb uns nur noch ein Wasserbeutel (0,5L). Glücklicherweise trafen wir auf dem Weg auf einen Wasserfall, wo wir unsere Trinkflaschen wieder auffüllen konnten. Mit einigen Gewissensbissen und etwas Angst vor Bakterien oder Parasiten tranken wir letztendlich doch das Wasser.

Angekommen in Dzigbé erwartete uns neben einem schönen Dorf auch eine super Aussicht auf das Land! Da nicht sehr oft Touristen das Dorf passierten, war es Pflicht sich beim Chef des Dorfes zu melden und ihn um Erlaubnis zu fragen hier etwas verweilen zu dürfen. Nach einem nicht allzu langen Gespräch mit Chef Kutumua stiegen wir weiter aufwärts Richtung Gipfel. Bis uns ein heftiges Gewitter überraschte! Da wir unmittelbar in den Wolken standen und selbst die Einheimischen uns rieten schnell abzusteigen, verzichteten wir bis zum Gipfel zu steigen, welcher vielleicht noch 50 Höhenmeter von uns entfernt lag.
Nach einer schnellen telefonischen Absprache mit einem Motofahrer stiegen wir bestmöglich ab und warteten an einem Bananenumschlagplatz auf ihn.

Unten angekommen fanden war sofort ein Taxi in Richtung Lomé und wir entkamen dem Unwetter. Während das Taxi bei Sonnenuntergang „Heim“ fuhr, reflektierten wir nochmals unser Wochenende. Bis es wieder in laute und nie schlafende Stadt Lomé geht.



Aussicht vom Mt. Agou
Das Bergdorf Dzigbé















PKW voll beladen mit Bananen, Orangen und Avokados 
Sicht auf Dzigé 









Freitag, 7. November 2014

Kleine Reise nach Atakpamé


Die Reise startete am 24.10.2014. Ich nutzte die Gelegenheit Thibaut und Maud in Atakpamé zu besuchen, da ich über das Wochenende nicht arbeiten musste und am Freitag schon um 15 Uhr frei bekommen hatte.


Mit dem Taxi startete ich vom GTA Gebäude in Richtung  Atakpamé. Die Bundesstraße, die bis hoch in den Norden führt,  ist semi-gut ausgebaut. Es fahren von riesigen LKW’s bis hin zu Fahrradfahrern oder Eselkutschen alles auf dieser Strecke! Nach etwas mehr als zwei Stunden Taxifahrt erreichte ich Atakpamé.
Von der Taxihaltestelle, die sich direkt am Früchtemarkt befindet nahm ich ein Mototaxi in Richtung Grand Marché. Auf dem Weg dahin hatte ich Rendezvous mit Thibaut. Er hatte grade Tanztraining zur traditioneller togolesischen Trommelmusik! Am Abend besuchten wir noch mit seinen Tanzkollegen eine Bar und ließen den Tag gut ausklingen.
Am nächsten Tag hieß es Atakpamé kennen lernen! Die nicht sehr große Stadt befindet sich im Tal von 8 Hügeln. Wie auch in Kpalimé werden hier viele Früchte auf Plantagen angebaut und das merkt man auch in der Stadt! Überall gibt es Bananen und Orangen zu kaufen, welche in Lomé über den doppelten Preis kosten. Mit Herwe und Papa, zwei Freunden von Thibaut und Maud, machten wir einen Rundgang durch Atakpamé.Als Dank luden wir die beiden zum Ratatouille Essen ein und verbrachten den Abend bei Thibaut und Maud Zuhause.
Am Sonntag hieß es dann für mich schon wieder Abschied nehmen, doch davor waren wir noch zum Fufu Essen eingeladen. Bei Fufu mit Arachidsoße kann ich einfach nicht „Nein“ sagen! Um ca. 15 Uhr suchten wir mir ein Taxi in Richtung
Lomé. Von allen verabschiedet ging es schließlich los in die „Heimat“.
Plötzlich nach 15 Minuten Fahrt begann das Auto an zu schwanken. Welches immer heftiger wurde und durch einen lauten Knall abgelöst wurde. Dann Vollbremsung !! Wir kamen etwas abseits der Straße zum stehen und alle Insassen stiegen sofort aus. Mein Blick richtete sich zum Kofferraum: „Toll ! Einen Reifen verloren..“  Ich völlig Adrenalinüberfüllt und der Taxifahrer holt seinen Ersatzreifen mit völliger Selbstverständlichkeit aus dem Kofferraum. Jetzt fing es auch noch an richtig stark zu regnen und zu gewittern dazu bekam ich auch noch Bauchschmerzen … Jackpot! Nach einer Stunde Wartezeit wurde mir klar, dass das mit der Reperatur nichts mehr wird und ich fing an mir an ein neues Taxi zu suchen. Da die Nacht bald einbrechen würde und es bis runter nach Lomé heftige Regenfälle gab faste ich nach einer kleinen telefonischen Absprache mit Thibaut den Entschluss morgen früh nach Lomé zu fahren. Herwe holte mich freundlicherweise noch ab und wir verbrachten den Nachmittag und Abend in einer Bar. Früh um 3.30 Uhr hieß es aufstehen und mit dem Taxi nach Lomé. Ich musste nicht mal alleine fahren! Herwe beschloss auch noch nach Lomé mitzukommen. Er wollte seine Familie besuchen und einige Einkäufe für sein Geschäft machen. Um 6.30 Uhr früh bin ich in Lomé am GTA Gebäude angekommen. Mit dem Mototaxi schnell nachhause, eine Dusche genommen, Sachen gepackt und 7:50 Uhr los zur Arbeit.



Donnerstag, 6. November 2014

Nachtrag vom Monat Oktober


Leider konnte ich mich lange nicht bei euch melden, denn im Oktober hatten wir zwei Wochen keine Internetverbindung und ich startete zwei kleinen Reisen. Trotzdem habe ich im letzten Monat unglaublich viel erlebt.



Gesundheit

Anfang Oktober hatte ich eine Woche lang Magenprobleme und Durchfall. Wahrscheinlich etwas Falsches gegessen. Glücklicherweise waren dies die einzigen gesundheitlichen Beschwerden die ich hatte. Anders sah es bei meinen Mitfreiwilligen aus :(


Lena:               Malaria 
Jan:                 Malaria und Lebensmittelvergiftung
Kija:                Malaria
Steffi:              Malaria und Parasiten
Marielen:       Blasen- und Nierenbeckenentzündung

Aber keine Sorge ! Nach einem Krankenhausaufenthalt von ca. 3 Tagen und einer Woche Genesung Zuhause ging es den meisten Freiwilligen wieder besser. 


Arbeit:


Anfang Oktober konnte ich endlich auch mit meiner Arbeit im Heim anfangen.

Im ersten Monat galten Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe und Freizeitgestaltung zu meinem Aufgabenbereich.
Im Heim sind 32 Kinder von 9-19 Jahren untergebracht, 13 Grundschüler , 14 Realschüler und 5 Auszubildende.
(Ein ausführlicher Bericht mit Bildern folgt demnächst)























Der 8. Oktober: 

Mein Geburtstag ! Mein Tag startete mit einem tollen Frühstück welches meine WG-Partner mir vorbereitet hatten. Es gab Nutellabrot, Milch, Butterkekse und Schokokekse. Ihr glaubt gar nicht wie man sich darauf freut, wenn man auf das meiste hier verzichten muss, weil es einfach zu teuer ist.
Am Vormittag musste ich noch Wäsche waschen. Das war nach 2 Wochen einfach mal wieder höchste Zeit!
Um 14 Uhr stand eine Reunion in meinem Projekt an. Auch da gratulierten mir alle Lehrer und die Kinder sangen sogar ein Geburtstagslied für mich.

Am Abend war ich von meinem Direktor und meinem Betreuer auf ein kühles Bier eingeladen. Da wir über Politik, Geschichte, Deutschland und Togo erzählten und diskutierten war es klar, dass es nicht bei einem Bier bleiben würde.

Zuhause angekommen wartete schon Jan auf mich um ein Bier und Kartoffelsalat naschen zu gehen. Vikor, Justin und Leo (drei gute togolesische Freunde) kamen auch noch vorbei. Zusammen feierten wir bis um 1 Uhr. Eine tödliche Zeit wenn man am nächsten Tag arbeiten muss . Aber mein Direktor sah am nächsten Morgen genauso müde aus. 





















Am 10. Oktober luden Mia und Ich zu einer kleinen Geburtstagsfeier ein. Insgesamt waren wir 12 Freiwillige und 10 Togolesen.
Der Abend war durchzogen von guter togolesischen und deutschen Patymusik.
Gemütlich zusammen sitzen, quatschen, tanzen – so wie man sich einen Geburtstag vorstellt. Leider fehlten mir die Geburtstagsgäste aus Deutschland und die traditionellen Geburtstagsabende bei mir Zuhause (Rudi,Greg,Flori,… ihr wisst was ich meine ).

Bierfest

Ja siehe an bei uns gibt es auch ein Bierfest! Natürlich ganz anders als in Deutschland, aber auch richtig gut. Und da wir neben der Brauerrei „Bonne Biere“ wohnen war es natürlich Pflicht zum Bierfest zu gehen. Festivalfeeling am Strand mit Bier und einer riesigen Bühne ! – was gibt es besseres? Wenigstens hatte ich einen kleinen Ausgleich für das verpasste Brauereifest in Wittichenau.


Übrigens zu der Fragen von Klaas: Ja, das Bier schmeckt hier richtig gut! Sogar nach deutschem Rezept.




Alltag:


Nach knapp zwei Monaten kann ich sagen, dass ich mich langsam eingelebt habe und die davor ungewohnten Situationen einfach zu Routine werden. Eine Umstellung ist es auch seine Sachen per Handwäsche zu waschen oder sich manchmal mit Händen und Füßen verständigen zu können.
Aber mittlerweile klappt alles ganz gut! Auch auf der Arbeit nehme ich langsam meinen Platz ein und finde mich zurecht. Was am Anfang doch noch recht schwierig für mich war.



Dazu gehört auch sich in der Stadt zurechtzufinden, sich auf das Klima und das Essen einzustellen oder auf dem
Markt Preise zu verhandeln.

Essen:

Das togolesische essen ist echt super lecker! Vor allem Fufu mit Erdnusssoße und Fleisch. Aber auch Koliko( frittierte Yamswurzel) oder Gao (frittierte Bohnenmehlbällchen) sind spitze! Trotzdem ist das Essen die größte Umstellung für mich und ist oft Thema Nummer eins in unserer WG. Die togolesische Küche bietet durchaus richtig gute Gerichte, jedoch ist sie nicht sehr abwechslungsreich. Milchprodukte wie Joghurt sind hier nur sehr selten zu finden und recht teuer. Käse gibt es hier gar nicht. Grade für mich als Halbfranzose ist das ein harter Rückschlag ;) Fleisch und Fisch sind hier im Vergleich zu anderen Lebensmitteln sehr teuer, aber das ist nicht unbedingt schlecht, denn somit glaube ich einen relativ gesunden Fleischkonsum zu haben.

Hier mal ein kleiner Einblick in mein typischen Essensplan:

Frühstück:

Weißbrot mit Wasser :
Wenn nichts anderes da ist oder am Monatsende das Geld knapp wird muss auch mal Brot reichen. Hört sich aber schlimmer an als es ist! Das Brot hier schmeckt so wie bei uns Milchbrötchen. Und Wasser ist hier generell wichtig!

Bouille de petit mil:
Ist ein Hirsebrei mit viel Zucker, welcher in Afrika weit verbreitet ist. Macht richtig satt und schmeckt verdammt lecker!

Bohnen mit Mehl und Öl
Gao:
Sind kleine frittierte Bällchen aus Bohnenmehl. Wird meist mit einer Chillisoße und Bouille gegessen.

Botoquien:
Sind ebenfalls kleine frittierte Bällchen aus Weizenmehl. Echt super lecker ! Schmecken so ähnlich wie Quarkbällchen bei uns.

Bohnen:
Gibt es immer zum Frühstück im Projekt. Wird mit Mehl und Zwiebelöl gemischt.


Spaghetti/Omelette im Resto
Mittagessen und Abendbrot:

Pate:
Ist Maisbrei und gibt’s im Projekt es jeden Tag zum Mittag. Wie es schmeckt kommt ganz auf die Soße drauf an.
- Arachidsoße / Erdnusssoße (meine                Lieblingssoße)
- Gombosoße ( schleimige Soße mit grünen    Blättern)
- Ademeinsoße (spinatähnliche Soße)
- Kokosnusssoße

Reis:
Meist mit Tomatensoße und Fisch

Spaghetti:
Das Essen was alle Freiwilligen hier wohl am meisten essen. Gibt es überall an der Straße oder in Cafeteria‘s zu kaufen.

Meist ist noch eine Scheibe Brot dabei und ein Omelette.
Riesenportionen im Projekt

 Fufu:
Mein Togolesisches Lieblingsessen ! Ist der Brei aus der Yamswurzel, kann 
man also mit Kartoffelbrei vergleichen. Schmeckt 
dennoch komplett anders. 
Wird mit Arachidsoße oder anderen Fleischsoßen serviert.

Koliko und Frittierte Süßkartoffel:
Schmecken so wie Kartoffelecken oder Pommes. Mit Mayonnaise oder Tomatensoße sind die Dinger richtig lecker !

Bruschetta mit Tomaten:
Einfach Brot anbraten, frische Tomaten, Zwiebel und Knoblauch drauf und genießen!
Rezept der Freiwilligen.


Fufu mit Fleisch und Arachidsoße
Cous Cous:
Ist eine Getreidesorte und wird mit Tomatensoße oder kalt als Cous Cous Salat gegessen. Richtig Lecker ! Findet man in Deutschland auch.

Degue:
Ist eine Süßspeise aus Cous Cous, Joghurt, Milcheis und Eiswürfeln. Die uns bisher einzig bekannte togolesische Speise mit Milchprodukten.

Ansonsten gibt es auch mal Ratatouille, Pfannkuchen oder Gemüseeintöpfe.

Degue
Früchte und Gemüse:

In Togo gibt es natürlich unzählige Sorten an exotischen Früchten. Und die zum Erstaunen alle ganz anders schmecken als in Deutschland. Beispielsweise sind die Bananen und Orangen hier viel süßer, die Papayas größer und saftiger und die Zitronen gar nicht so sauer! Außerdem gibt es noch Kaktusfrüchte (richtig lecker!), Maracujas, Honigmelonen, Wassermelonen, Sternfrüchte, Kokosnüsse und Mangos in Massen.



Kpalimé ist die Region der Kakaofrüchte und Cafebohnen. Knapp 90% des Kakaoexportes von Togo wird in Kpalimé angebaut. Rund um die Stadt sind große Plantagen zu sehen, welche alle streng mit Stacheldraht gesichert sind. Trotzdem findet man einige Bäume am Rand der Straßen oder im Regenwald wo man Kakaofrüchte und Cafebohnen kosten kann.

Orangen essen in Atakpamé
Straßenverkauf auf dem Mt. Kloto
















Kakaofrucht 



Bei Gemüse ist die Auswahl eher eingeschränkter. Neben Manjok, Yams, Süßkartoffeln findet man vor allem Avocados! Welche hier auch verdammt gut schmecken! Die Kochbanane zählt hier auch als Gemüse. Ist nichts Anderes wie eine riesige Banane die man zuerst braten, kochen oder grillen muss, da die Fasern zu hart sind. – Ich vergleich es einfach mal mit holzigem Spargel.