Donnerstag, 6. November 2014

Nachtrag vom Monat Oktober


Leider konnte ich mich lange nicht bei euch melden, denn im Oktober hatten wir zwei Wochen keine Internetverbindung und ich startete zwei kleinen Reisen. Trotzdem habe ich im letzten Monat unglaublich viel erlebt.



Gesundheit

Anfang Oktober hatte ich eine Woche lang Magenprobleme und Durchfall. Wahrscheinlich etwas Falsches gegessen. Glücklicherweise waren dies die einzigen gesundheitlichen Beschwerden die ich hatte. Anders sah es bei meinen Mitfreiwilligen aus :(


Lena:               Malaria 
Jan:                 Malaria und Lebensmittelvergiftung
Kija:                Malaria
Steffi:              Malaria und Parasiten
Marielen:       Blasen- und Nierenbeckenentzündung

Aber keine Sorge ! Nach einem Krankenhausaufenthalt von ca. 3 Tagen und einer Woche Genesung Zuhause ging es den meisten Freiwilligen wieder besser. 


Arbeit:


Anfang Oktober konnte ich endlich auch mit meiner Arbeit im Heim anfangen.

Im ersten Monat galten Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe und Freizeitgestaltung zu meinem Aufgabenbereich.
Im Heim sind 32 Kinder von 9-19 Jahren untergebracht, 13 Grundschüler , 14 Realschüler und 5 Auszubildende.
(Ein ausführlicher Bericht mit Bildern folgt demnächst)























Der 8. Oktober: 

Mein Geburtstag ! Mein Tag startete mit einem tollen Frühstück welches meine WG-Partner mir vorbereitet hatten. Es gab Nutellabrot, Milch, Butterkekse und Schokokekse. Ihr glaubt gar nicht wie man sich darauf freut, wenn man auf das meiste hier verzichten muss, weil es einfach zu teuer ist.
Am Vormittag musste ich noch Wäsche waschen. Das war nach 2 Wochen einfach mal wieder höchste Zeit!
Um 14 Uhr stand eine Reunion in meinem Projekt an. Auch da gratulierten mir alle Lehrer und die Kinder sangen sogar ein Geburtstagslied für mich.

Am Abend war ich von meinem Direktor und meinem Betreuer auf ein kühles Bier eingeladen. Da wir über Politik, Geschichte, Deutschland und Togo erzählten und diskutierten war es klar, dass es nicht bei einem Bier bleiben würde.

Zuhause angekommen wartete schon Jan auf mich um ein Bier und Kartoffelsalat naschen zu gehen. Vikor, Justin und Leo (drei gute togolesische Freunde) kamen auch noch vorbei. Zusammen feierten wir bis um 1 Uhr. Eine tödliche Zeit wenn man am nächsten Tag arbeiten muss . Aber mein Direktor sah am nächsten Morgen genauso müde aus. 





















Am 10. Oktober luden Mia und Ich zu einer kleinen Geburtstagsfeier ein. Insgesamt waren wir 12 Freiwillige und 10 Togolesen.
Der Abend war durchzogen von guter togolesischen und deutschen Patymusik.
Gemütlich zusammen sitzen, quatschen, tanzen – so wie man sich einen Geburtstag vorstellt. Leider fehlten mir die Geburtstagsgäste aus Deutschland und die traditionellen Geburtstagsabende bei mir Zuhause (Rudi,Greg,Flori,… ihr wisst was ich meine ).

Bierfest

Ja siehe an bei uns gibt es auch ein Bierfest! Natürlich ganz anders als in Deutschland, aber auch richtig gut. Und da wir neben der Brauerrei „Bonne Biere“ wohnen war es natürlich Pflicht zum Bierfest zu gehen. Festivalfeeling am Strand mit Bier und einer riesigen Bühne ! – was gibt es besseres? Wenigstens hatte ich einen kleinen Ausgleich für das verpasste Brauereifest in Wittichenau.


Übrigens zu der Fragen von Klaas: Ja, das Bier schmeckt hier richtig gut! Sogar nach deutschem Rezept.




Alltag:


Nach knapp zwei Monaten kann ich sagen, dass ich mich langsam eingelebt habe und die davor ungewohnten Situationen einfach zu Routine werden. Eine Umstellung ist es auch seine Sachen per Handwäsche zu waschen oder sich manchmal mit Händen und Füßen verständigen zu können.
Aber mittlerweile klappt alles ganz gut! Auch auf der Arbeit nehme ich langsam meinen Platz ein und finde mich zurecht. Was am Anfang doch noch recht schwierig für mich war.



Dazu gehört auch sich in der Stadt zurechtzufinden, sich auf das Klima und das Essen einzustellen oder auf dem
Markt Preise zu verhandeln.

Essen:

Das togolesische essen ist echt super lecker! Vor allem Fufu mit Erdnusssoße und Fleisch. Aber auch Koliko( frittierte Yamswurzel) oder Gao (frittierte Bohnenmehlbällchen) sind spitze! Trotzdem ist das Essen die größte Umstellung für mich und ist oft Thema Nummer eins in unserer WG. Die togolesische Küche bietet durchaus richtig gute Gerichte, jedoch ist sie nicht sehr abwechslungsreich. Milchprodukte wie Joghurt sind hier nur sehr selten zu finden und recht teuer. Käse gibt es hier gar nicht. Grade für mich als Halbfranzose ist das ein harter Rückschlag ;) Fleisch und Fisch sind hier im Vergleich zu anderen Lebensmitteln sehr teuer, aber das ist nicht unbedingt schlecht, denn somit glaube ich einen relativ gesunden Fleischkonsum zu haben.

Hier mal ein kleiner Einblick in mein typischen Essensplan:

Frühstück:

Weißbrot mit Wasser :
Wenn nichts anderes da ist oder am Monatsende das Geld knapp wird muss auch mal Brot reichen. Hört sich aber schlimmer an als es ist! Das Brot hier schmeckt so wie bei uns Milchbrötchen. Und Wasser ist hier generell wichtig!

Bouille de petit mil:
Ist ein Hirsebrei mit viel Zucker, welcher in Afrika weit verbreitet ist. Macht richtig satt und schmeckt verdammt lecker!

Bohnen mit Mehl und Öl
Gao:
Sind kleine frittierte Bällchen aus Bohnenmehl. Wird meist mit einer Chillisoße und Bouille gegessen.

Botoquien:
Sind ebenfalls kleine frittierte Bällchen aus Weizenmehl. Echt super lecker ! Schmecken so ähnlich wie Quarkbällchen bei uns.

Bohnen:
Gibt es immer zum Frühstück im Projekt. Wird mit Mehl und Zwiebelöl gemischt.


Spaghetti/Omelette im Resto
Mittagessen und Abendbrot:

Pate:
Ist Maisbrei und gibt’s im Projekt es jeden Tag zum Mittag. Wie es schmeckt kommt ganz auf die Soße drauf an.
- Arachidsoße / Erdnusssoße (meine                Lieblingssoße)
- Gombosoße ( schleimige Soße mit grünen    Blättern)
- Ademeinsoße (spinatähnliche Soße)
- Kokosnusssoße

Reis:
Meist mit Tomatensoße und Fisch

Spaghetti:
Das Essen was alle Freiwilligen hier wohl am meisten essen. Gibt es überall an der Straße oder in Cafeteria‘s zu kaufen.

Meist ist noch eine Scheibe Brot dabei und ein Omelette.
Riesenportionen im Projekt

 Fufu:
Mein Togolesisches Lieblingsessen ! Ist der Brei aus der Yamswurzel, kann 
man also mit Kartoffelbrei vergleichen. Schmeckt 
dennoch komplett anders. 
Wird mit Arachidsoße oder anderen Fleischsoßen serviert.

Koliko und Frittierte Süßkartoffel:
Schmecken so wie Kartoffelecken oder Pommes. Mit Mayonnaise oder Tomatensoße sind die Dinger richtig lecker !

Bruschetta mit Tomaten:
Einfach Brot anbraten, frische Tomaten, Zwiebel und Knoblauch drauf und genießen!
Rezept der Freiwilligen.


Fufu mit Fleisch und Arachidsoße
Cous Cous:
Ist eine Getreidesorte und wird mit Tomatensoße oder kalt als Cous Cous Salat gegessen. Richtig Lecker ! Findet man in Deutschland auch.

Degue:
Ist eine Süßspeise aus Cous Cous, Joghurt, Milcheis und Eiswürfeln. Die uns bisher einzig bekannte togolesische Speise mit Milchprodukten.

Ansonsten gibt es auch mal Ratatouille, Pfannkuchen oder Gemüseeintöpfe.

Degue
Früchte und Gemüse:

In Togo gibt es natürlich unzählige Sorten an exotischen Früchten. Und die zum Erstaunen alle ganz anders schmecken als in Deutschland. Beispielsweise sind die Bananen und Orangen hier viel süßer, die Papayas größer und saftiger und die Zitronen gar nicht so sauer! Außerdem gibt es noch Kaktusfrüchte (richtig lecker!), Maracujas, Honigmelonen, Wassermelonen, Sternfrüchte, Kokosnüsse und Mangos in Massen.



Kpalimé ist die Region der Kakaofrüchte und Cafebohnen. Knapp 90% des Kakaoexportes von Togo wird in Kpalimé angebaut. Rund um die Stadt sind große Plantagen zu sehen, welche alle streng mit Stacheldraht gesichert sind. Trotzdem findet man einige Bäume am Rand der Straßen oder im Regenwald wo man Kakaofrüchte und Cafebohnen kosten kann.

Orangen essen in Atakpamé
Straßenverkauf auf dem Mt. Kloto
















Kakaofrucht 



Bei Gemüse ist die Auswahl eher eingeschränkter. Neben Manjok, Yams, Süßkartoffeln findet man vor allem Avocados! Welche hier auch verdammt gut schmecken! Die Kochbanane zählt hier auch als Gemüse. Ist nichts Anderes wie eine riesige Banane die man zuerst braten, kochen oder grillen muss, da die Fasern zu hart sind. – Ich vergleich es einfach mal mit holzigem Spargel. 






1 Kommentar:

  1. Hallo Guillaume,lese mit Interesse Deinen Post und sende Dir viele Grüsse aus der Schweiz.Wir werden Deine Erlebnisse hier verfolgen,gib acht auf Dich - viel Erfolg und viel Spass!Dirk-Kathleen-Frederik-Valentin JEREMIAS

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